Hardware-Liste des OLPC-Projektes verfügbar
Seit Sonntag steht die Hardware-Liste des “One Laptop per Child“-Projektes im Wiki. Erwartungsgemäß steckt in dem Gerät eine Geode GX2-533@1.1W CPU (samt Grafikmodul) von AMDmit 400 MHz Kerntakt. CPU und GPU teilen sich 128 MB RAM (DDR266), statt einer Festplatte kommen 512 MB NAND-Flash zum Einsatz. CD-ROM oder Ethernet gibt es nicht, dafür ist ein 802.11b/g kompatibler WLAN-Chip von Marvell (83W8388) verbaut.
Das 7,5″ große Dual-Mode-Display (Monochrom/Farbe umschaltbar) hat eine native Auflösung von 1200×900, welche allerdings im Farbmodus niedriger ist. Wie hoch die Auflösung letztendlich sein wird, soll ein separates Dokument klären, das verwendete “Quincunx-Sampling” ist nicht mit herkömmlichen Display vergleichbar. Die Geode-Southbridge CS5536 kümmert sich um Audio und die insgesamt drei USB 2.0-Ports. Neben einer Tastatur mit 80 Tasten dienen ein Touchpad mit “written-input mode” (Schrifterkennung) und zwei Cursor-Blöcke zur Eingabe. Der Laderegler toleriert Eingangsspannungen in einem für Notebooks recht weiten Bereich (“10 to 25 V, -23 to -10 V”), was wohl auf die eher instabile Stromversorgung der geplanten Einsatzgebiete zurückzuführen ist. Der ursprünglich geplante zusätzliche Handkurbel-Generator wurde mittlerweile durch ein Pedal ersetzt.
Das Wiki führt außerdem eine recht lange Liste von Gründen auf, warum das Notebook als einzigartig und für diesen Einsatzzweck als besonders geeignet gelten sollen. Manches klingt recht logisch, anderes (“There are three USB2 connectors, allowing for many expansion possibilities”) dafür weniger. Einigen Screenshots zufolge bootet Linux (der Prompt lautet “knoppix”) bereits auf einem Prototyp, was angesichts der Hardware kein allzu großes Wunder sein dürfte. CPU und Southbridge werden von Kernel 2.6.x schon seit einer ganzen Weile unterstützt. Allerdings tauchen beim Blick auf den WLAN-Chip Fragezeichen auf: dieser soll später die Basis für Mesh-WLANs bilden, die Chip-Bezeichnung taucht aber im Internet bisher nirgends auf. Mir ist derzeit auch kein passender Kernel-Treiber bekannt. Möglicherweise handelt es sich um eine abgespeckte Version eines existierenden Chips oder einfach einen Tippfehler.