KDE Plasma vs. X.Org
Aaron Seigo nimmt in einem Blog-Posting Stellung zu einer Reihe von Darstellungsfehlern bei der Verwendung von KDE 4. Scheinbar kommt es unter bestimmten Umständen zu einem Überzeichnen von Fensterteilen bei der Darstellung eines Tooltips/Drop-Down-Menüs, dem “Ausstanzen” von Fensterteilen wenn sich zwei Fenster überlappen, oder das Panel wird nicht mehr aktualisiert falls ein Window Manager mit Compositing läuft. Bugtracker-Einträge zu diesen Themen werden als “INVALID” deklariert.
Dem Posting zufolge handelt es sich dabei großteils nicht um Fehler in Plasma, sondern um Fehler in X.Org und den Grafikkartentreibern bei Verwendung von ARGB Visuals. Diese wurden erstmals mit X.Org 6.8 Ende 2004 eingeführt und spezifizieren ein Pixelformat mit einem Alpha-Kanal, erlauben also neben den Farbwerten die Angabe eines Transparenzwertes und können – zusammen mit einem Composite Manager – für Desktop-Effekte benutzt werden.
Allerdings soll dieses Feature nicht immer zuverlässig funktionieren und wird bisher nur von wenigen Applikationen genutzt, was den Leidensdruck bei den X.Org-Entwicklern nicht sonderlich hoch steigen lässt. Umgekehrt neigen Applikationsentwickler dazu, das Feature nicht zu verwenden, solange es fehlerhaft ist. Seigo will diesen “Teufelskreis” nun dadurch aufbrechen, dass KDE weiterhin auf ARGB setzt und Fehler an X.Org gemeldet werden, wodurch soll mehr Druck auf X.Org aufgebaut werden. Die aktuelle Version des proprietären NVIDIA-Treibers hat angeblich bereits Verbesserungen in diesem Bereich gebracht.